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 Von Schulhausroman zu JULL 

Das Junge Literaturlabor wurde von Die Provinz GmbH - Gesellschaft für gemeinnützige Kulturprojekte auf Einladung der Kulturabteilung der Stadt Zürich entwickelt. Nach zweijähriger Vorbereitungszeit startete das JULL Anfang Oktober 2015 an der Bärengasse in Zürich seine Pilotphase. Im November 2017 wurde das Projekt auf der Basis einer Weisung des Stadtrats per Beschluss des Zürcher Gemeinderats bis 2021 verlängert.

 

Den Erfahrungshintergrund zum JULL bildet das Projekt Schulhausroman. Schulhausromane sind Geschichten, die in Schulhäusern im Rahmen des normalen Unterrichts entstehen. Das Projekt wurde 2005 vom Autor Richard Reich in Zürich und andern Deutschschweizer Kantonen initiiert. Seit 2010 gibt es Schulhausromane auch in Deutschland und Österreich sowie als Roman d'école in der Westschweiz.

 

Die Grundidee besteht darin, dass AutorInnen (darunter Romanschrift­steller­Innen ebenso wie DramatikerInnen oder DrehbuchautorInnen) im Rahmen einer fest­gelegten Anzahl von Klassenbesuchen gemeinsam mit SchülerInnen einen fiktionalen Text schreiben – von den ersten Ideen bis zum quasi druckfertigen Manuskript.

 

Die Besonderheit dieses Langzeitprojektes ist, dass es weitgehend in Klassen der unteren Leistungs­kategorien der Oberstufe stattfindet, ob diese Klassen nun Sekundarstufe B und C, Realschule, Orientierungsschule, 10. Schuljahr oder noch­mals anders heissen. Dort stossen die SchriftstellerInnen häufig auf Jugendliche, deren schulische Leistungen als defizitär eingestuft werden, gerade was ihre sprachlichen Kompetenzen – mündlich wie schriftlich – betrifft.

 

In diesem Kontext schaffen die als Schreibcoaches fungierenden AutorInnendie Voraussetzungen, damit die Jugend­lichen zu schreiben und zu erzählen beginnen. Die Coaches synchronisieren, kombinieren, remixen wie Text-DJs die Resultate zu einem Ganzen, welches dann wieder im Klassenverbund diskutiert, verbessert, verworfen, angenommen wird. Ziel ist es, am Ende eine abgeschlossene Textfassung zu besitzen, mit welcher die Jugendlichen sich identifizieren, für welche sie also die Verantwortung übernehmen. Der fertige Schulhausroman wird gedruckt und öffentlich auf der Bühne präsentiert - stets ausserhalb der Schule, beispiels- weise in Literaturhäusern, Theatern, Bürgermeisterämtern...

 

Bis dato wurden alles in allem gegen 200 Projekte durchgeführt. Dabei gibt es feste Kooperationen mit den Literaturhäusern Hamburg, Bremen und Niederösterreich. Gesamtverantwortung und Copyright für Schulhausroman liegen, wie für JULL, bei Die Provinz GmbH - Kulturprojekte.

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