Immer morgens, wenn ich aufstehe, frage ich mich: Wo bin ich gelandet? (Edin) Photographer: Andy Palfreyman.
Die 1. Sek B2 aus dem Kappeli schreibt über einen Tag auf der Strasse.
Ich bin wegen der Kälte aufgewacht. Es war noch so ne Sara in der Nähe. Ich habe sie schlafen gelassen. Sie war neu. (Tea)
Kein Mensch will einen Mann mit nur einem Bein. Es ist Winter. Ich weiss nicht, wie lang ich es aushalte. (Joel)
Ich hatte keine guten Kleider für den Winter. Einmal war mein Arm ganz gefroren. Es war auch peinlich, in einer Bushaltestelle zu schlafen. (Thamilmanoja)
Es regnete, es war sehr kalt (...) mein Körper war am Zittern. Auf einmal kam ein Mensch, der hat mir geholfen. (Ali Reza)
Ich habe keinen gemütlichen Platz zum Schlafen. Und ich lege mich immer auf Zeitungen. (Anida)
Ich weiss, es gibt ein Obdachlosenrestaurant. Aber es ist nicht offen. (...) Ich finde im Müll ein bisschen was zu essen. (Kai)
Ich lief beim Haus meiner Mutter vorbei und dachte, ich könnte vielleicht mal klingeln. Und ich schaute in eine Pfütze und sah mich selbst und in voller Scham rannte ich weg. (Sandrine)
Ein netter alter Mann gab mir sein Morgenessen und ich war sehr dankbar. Aber der Rest des Tages war Kacke. (Yossief)
Projekt Nr. 60 (Tag 3). "HomeLos!". 1. Sek B2, Schulhaus Kappeli, Zürich (Dionoz Hasanaj) mit Ulrike Ulrich. In Zusammenarbeit mit der Swiss Church London, dem Offenen St. Jakob und dem Grossmünster, Zürich.