Dada-Workshop mit der Writers Class des Gymnasiums Schillerstrasse aus Feldkirch.
Thema: Collage und Lautgedicht. Nach einer kurzen Einführung zu Dada lesen wir Tristan Tzaras Anleitung zum Gedichte schreiben. Die Jugendlichen stürzen sich auf den „Blick“, die „NZZ am Sonntag“, schneiden Worte aus, die ihnen ins Auge springen. Auslegeordnung. Gelächter.
Nach der Pause werden die fertigen Collagen in Vierergruppen auf der Bühne vorgetragen. Miccheck, hallo, hallo. Einige mit klarer Dramaturgie: die ersten vier Worte übernehme ich, dann er die nächsten vier, du die nächsten vier und er die letzten vier. Auftritt mit Sonnenbrille. Andere tasten sich beim Lesen an die Performance heran. Die eben noch in der Zeitung gelesenen Worte wirken einzeln sonderbar. Komische Kombinationen. Zitat: „Hintergrund, Kinder, Spiel...“ Aber genau das ist das Lustige, das Interessante daran: Ungewohnte Wortverbindungen.
Zweiter Teil: Lautgedicht. Ich lese die „Karawane“ von Hugo Ball laut vor. Ich gebe die Aufgabe, ein Lautgedicht zu schreiben mit einem deutschen Titel. Inhalt des Gedichtes: Lautsprache, Phantasiesprache. Die Klasse beginnt sofort. Darf man auch zwei Gedichte schreiben? Kann man das nachher vortragen? Lautgedichte mit Anklängen an den eigenen Dialekt entstehen, gespickt mit Aufgeschnapptem, vorgestelltem Arabisch, Chinesisch, Einsprengseln aus dem Französischen und Englischen. Fast alle wollen ihre Gedichte am Mic „testen“. Ein Gedicht mit dem Titel „Streit“ überzeugt exemplarisch: Die Wortfetzen fliegen, es wird hin und her gestottert, es chlöpft und tätscht.
Fehlt nur noch ein Simultangedicht. Das machen wir das nächste Mal.
DADA-Workshop, Writers Class des Gymnasiums Schillerstrasse, Feldkirch (AT). Schreibcoach: Jurczok 1001