Die erste Novemberwoche war eine schlimme Woche für Afghanistan. Am 2. November gab es einen Terroranschlag auf die Universität in Kabul. Mindestestens 19 Menschen starben, 22 Menschen wurden schwer verletzt. Sadaf hat mir von den Medienberichten erzählt. Hier ein Link: https://www.tagesschau.de/ausland/anschlag-kabul-155.html Es ist eine Universität, auf die sie vielleicht selbst hätte gehen können, wenn sie in Afghanistan geblieben wäre. Unter den Toten gab es viele junge Studierende. Dementsprechend hat sie dieser Anschlag sehr traurig gemacht. Das Gedicht «Schwarzes Land» hat Sadaf nach dem Anschlag vom 2. November geschrieben.
Schwarzes Land
Mein Land ist mein Herz,
ich werde in deinem Namen sterben.
Ich schrie diese Mutter an,
ich sterbe vor Mitgefühl zu dieser weinenden Mutter.
Meine Heimat leidet,
oh Gott, was soll ich tun?
Junge und alte Menschen liegen blutüberströmt am Boden,
oh Gott, was kann ich tun?
Mein Herz brennt vor Mitgefühl
zu diesem jungen Mann mit so vielen Perspektiven.
Ihn mit seinen Wünschen begraben zu müssen!
Was soll ich jetzt tun?
Gott, wir sind müde, siehst du uns nicht?
Dieser Vater weint, was soll ich jetzt tun?
Ihr süsses Lachen ist so unschuldig und schön.
Das Lachen wird nicht wiederkommen. Was soll ich jetzt tun?
Ist es zulässig, einen Menschen im Namen des Islam zu töten?
Wenn dies wahr ist, Gott, was soll ich tun?
O dreckiger Feind, jetzt bist du voller Blut!
Wenn nicht, was soll ich tun?
Meine Heimat brennt,
oh Präsident, wo bist du?
Meine Regierung hat kein Mitgefühl,
was soll ich tun?
Hey Muska, beruhige dich,
die Tinte ist fertig.
Oh Stift, du bist müde,
Was soll ich mit diesem Leid machen?
Wach auf, das ist ein böser Traum!
Was soll ich tun, wenn dies kein Traum ist?
© Sadaf Murad, November 2020.
137 - Ministipendium Nr. 6, Sadaf Murat. Schreibcoach: Jurczok 1001.
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